Robert Görl live im Berliner Club DEEP
Für eine Techno-Underground-Party der härteren Art, wie
sie am 8.Oktober im unterirdischen
Deep-Club stattfand, ist ein Robert Görl-Gig sicherlich der passende
Act. Dabei sind die
Zugänge zu solchen Locations manchmal denen zu der dort gespielten
Musik ähnlich: durch
dunkle, manchmal unheimlich anmutende, stufenweise zu erreichende (Sound-)Räume
gelangt
man über labyrinthisch wirkende Auf- und Niedergänge schließlich
ins Zentrum der Ekstase.
Ähnliches erwarteten die in dieser Nacht erschienenen Partygäste
sicher auch von Robert
Görls Gig, der zudem durch Schlagzeuger Andrew Mc Guiness unterstützt
wurde, sodaß ein
körperbetonter Act aus Synthesizer-Sequenzen und permanent arbeitender
Muskelkraft zu
erwarten war.
Leider wurde von den Technikern des "Deep"-Club das für den Live-Act
eingesetzte Mischpult
jedoch von vornherein nicht besonders sensibel bedient, sodaß Robert
Görls Gig von Beginn an
um einige Dezibel zu laut war. Daß eine solche Übersteuerung
nicht nur beim Publikum den Spaß
dämpfen kann, sondern auch den Akteuren der Musik die Antizipation
ihrer Stücke erschwert,
weil sie ihre Tracks ja nicht aus einer vorher eingespeisten Fertig-Konserve
abspielen, sondern
durch das Feedback mit Publikum und Sound unmittelbar beeinflussen,
wurde in dieser Nacht
ziemlich deutlich. Die Lautstärke bewegte sich auf einem Pegel, der
fast nur noch eine monotone
Lärmwand aus den Boxen entließ, in der die Nuancen, wenn man
sie bei dieser Lautstärke denn
überhaupt einigermaßen hören konnte, mehr oder weniger
untergingen. Deshalb verließ ein Teil
des durch zuvor von Ms.Yettis DJ-Set in ziemlich softe Technohouse-Tanzlaune
versetzten
Partypublikums allmählich den Tanzfloor.
Umso ekstatischer tanzten aber diejenigen, die sich weiterhin oder anstelle
der Weggegangenen
auf der Tanzfläche bewegten. Für DJ-Partys ziemlich ungewöhnlich
klatschten sie zudem nach
jedem beendeten Track Beifall. Auch änderte die übersteuerte
Raumakustik nichts an dem
Eindruck, daß die aktuellen und in dieser Nacht zum ersten Mal live
gespielten Tracks von
Robert Görl im Zusammenwirken mit Schlagzeuger Andrew Mc Guiness sich
für heisse
Underground-Nächte bestens eignen, was vor allem der letzte Track
des Konzerts, dessen
Soundsequenzen (endlich) wesentlich deutlicher zu hören waren, bewies.
VWahrscheinlich
hatte der Tontechniker des Clubs bei dieser letzten Nummer endlich das
Volumen herunterge-
zogen, sodaß durch die Gewitterwand des Lärms die verschiedensten
Soundebenen von
Robert Görls Loops deutlich herauszuhören waren. So einfach kann
das gehen.
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