D.A.F. 

Die Kleinen und die Bösen ( 1980, LP ) Mute
 

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    Tracks:
 

  1. Osten währt am längsten
  2. Essen dann schlafen
  3. Co co pino
  4. Kinderfunk
  5. Nacht Arbeit
  6. Ich gebe dir ein Stück von mir
  7. De Panne
  8. Gewalt
  9. Gib's mir
10. Auf Wiedersehen
11. Das ist Liebe
12. Was ist eine Welle
13. Anzufassen und anzufassen
14. Volkstanz
15. Die lustigen Stiefel
16. Die Kleinen und die Bösen
17. Die fesche Lola
18. El basilon
19. Y la gracia 
 
 
 

Label-Homepage: Mute

Hörproben/Mp3-Demos: 

Track 1
Track 2
Track 11

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"Sounds" Nr.7/80

"Es ist wirklich aus mit den alten Bewegungen. Wer in Zukunft etwas zu sagen haben will, muß sich spätestens anhand dieser Platte der Deutsch-Amerikannischen Freundschaft neu orientieren. Die Kleinen und die Bösen ist ein sorgfältig gemachtes Produkt, technisch wie musikalisch. Die A-Seite und das erste Stück der B-Seite wurden in den Kölner Plank-Studios mit Conni Plank als Toningenieur aufgenommen. Die B-Seite ist im übrigen ein Ausschnitt aus dem Konzert, das die D.A.F. als Vorgruppe von Wire Im Electric Ballroom in London gaben. Die Notwendigkeit, sich in der sich überschlagenden Szene Londons durchzusetzen, hat wohl wesentlich zur Klarheit dieses Albums beigetragen. Live und im Studio kann die D.A.F. sich als erste deutsche Band international sehen und hören lassen (und hat ja bereits Einflüsse sogar auf Wire gehabt). Alle Texte sind dreisprachig - auch spanisch - auf der Innenhülle abgedruckt. Die Platte enthält kein easy listening, wie es D.A.F. noch mit den 'Kebab-Träumen' angeboten haben. Wesentlich am 'neuen' Stil der Gruppe ist ein metallischer, härterer Klang. Robert Görls Schlagzeug treibt die Ton-Strukturen um Chrislos Synthi und Gabi Delgados Stimme vorwärts; die Gitarre von Wolfgang Spelmans reißt Taktstrukturen oft wieder auseinander, bildet mit Synthi-Läufen und -Tupfern ein assoziatives Gegenelement zum Rhythmus und zu Melodien im Gesang. Drei Stücke der A-Seite sind mir besonders erinnerlich: 'Co Co Pino' ist einfach ein unglaublich aufregendes Stück Rock-Musik. Roboterhafte, maschinenartige Sound-Strukturen in 'Nachtarbeit'. 'Ich gebe dir ein Stück von mir' ist ein - vor allem drch das Zerstörerische des Synthis - unbeschreiblich häßliches Liebeslied. Während ich das 'Gewalt'-Intro auf der B-Seite im Vergleich zur Single-Fassung etwas überflüssig finde, ragen aus dem Live-Mitschnitt wiederum drei Titel heraus: 'Volkstanz' und 'Die lustigen Stiefel' sind intensiv morbide Beschreibungen von Kultur-Zerfall. Und dann 'Ich bin die fesche Lola': eine zeitgemäß aufbereitete, brüllende, üblen Nachgeschmack erzeugende Interpretation des Dietrich-Songs. Fast alle Texte stammen von Gabi Delgado. Es sind Worte, nicht Verse, zu Ton-Strukturen, die nicht Songs im üblichen Rock-Schema sind. Einen sinn erhalten Worte und Töne erst durch das Konzept der D.A.F. Die Band aus Düsseldorf/Wuppertal erzeugt eine Stimmung von Untergang. Sie fordern dich zum Totentanz heraus. Pogo paßt sehr gut dazu. Das Thema des ersten Songs, 'Osten währt am längsten', taucht visuell überhöht auf dem Cover wieder auf. Programm? Ironie? Provokation? Die politische Bedeutsamkeit der Deutsch-Amerikanischen Freundschaft entzieht sich der Schublade wie die Musik. Ob sie hier in einem Land, das immer noch keine eigene moderne Musik akzeptiert, populär werden? Ich wünsche es ihnen. Ein Vergleich zu den Rolling Stones fällt mir wirklich nicht mehr ein." (Alfred Hilsberg)
 
 
 

Internet Seiten-Auszüge:

Back Again

Gegen Ende des Jahres 1978 hat der gebürtige Spanier Gabi Delgado-Lopez bereits in den Bands CHARLEYS GIRLS und MITTAGSPAUSE gespielt, als er Robert Görl traf und mit ihm zusammen und drei weiteren Leuten (u.a. Kurt Dahlke von DER PLAN) das Projekt DAF (Deutsch Amerikansiche Freundschaft) gründete. Man spielte in England die erste Platte mit Titel "Produkt der Deutsch Amerikanischen Freundschaft" ein und bald darauf auch diese hier: "Die Kleinen und die Bösen". Im Gegensatz zum Debütalbum ist die zweite Platte nicht instrumental und teilweise extrem krachig und experimentell. Von den Texten her auch recht provozierend, wobei hier natürlich "Die lustigen Stiefel" erwähnt werden muß. Die Songs sind alle recht kurz gehalten (19 Titel innerhalb von 38 Minuten ergibt eine Durchschnittslänge von genau 2 Minuten) und gehen oft ineinander über, so daß man die Grenzen mitunter nicht erkennen kann, manchmal ist Krach eben auch nur Krach. Nachdem einige Leute die Band verlassen haben, saßen dann Gabi und Robert alleine da und machten ihre Musik, die fortan weitaus minimalistischer, aber auch tanzbarer werden sollte. (H.H.)

Kleine Info-Korrektur: Die erste LP "Produkt der Deutsch Amerikanischen Freundschaft" wurde nicht in England, sondern  in Deutschland 
                                            eingespielt  ( Robert Görl )

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Amazon-Redaktion

Die zweite DAF-Platte ist die letzte, die von einer ganzen Gruppe eingespielt wurde. Die erste Hälfte der Songs wurde im Studio eingespielt, der Rest wurde Live aufgenommen. Nur auf dem ersten Lied klingt Gabis Gesang, wie man ihn von späteren DAF-Werken kennt. Ansonsten ist seine Stimme höher und er schreit teilweise seine Texte heraus. Die Musik ist wild, experimentell und ungestüm. Punk- und New Wave-Einflüsse sind deutlich herauszuhören. Es gibt geflüsterte coole Songs ("Kinderfunk"), überdrehte schnelle Reißer ("Essen Dann Schlafen") oder Tanzstücke ("Co Co Pino"), die rhythmisch gut funktionieren. Die Gitarrre von Wolfgang Spelmans ist ein reines Klanginstrument, das nur Geräusche und Töne produziert. Es ist kein Zufall, dass die Platte in England vom renommierten Mute-Label vertrieben wurde und die Gruppe wenig später einen Vertrag von Virgin erhielt. Eine der musikalisch besten und interessantesten Platten der Deutschen Welle. --Gregor Kannberg 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

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