D.A.F.   15 neue DAF-Lieder  2003 ( Superstar-Recordings )
 

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Tracks:
 

  1.  Der Sheriff (antiamerikanisches Lied)          3.46
  2.  Ich bin tot ( romantisches Lied )                5.04
  3.  Du bewegst Dich ( Tanzlied )                     4.22
  4.  Kinderzimmer ( Heldenlied)                       3.38
  5 . Rock hoch (Sexlied)                                  4.27
  6.  Mira Como Se Menea (spanisches Lied)       3.59
  7.  Satellit ( Weltraumlied )                           4.49
  8.  Moschino, Heckler und Koch (Ganovenlied)  2.58 
  9.  Seltsame Freunde ( Kriegslied )                 4.11
10.  Algorythmus    (Zahlenlied)                       4.03
11,  Der Präsident( Erste Welt Lied)                  4.07
12,  Liebeszimmer (Hexenlied)                         6.00
13,  Komm in meine Welt ( Liebeslied )             5.10
14,  Die Lüge ( Wahrheitslied )                        4.06
15,  Ich bin morgen wieder da ( Abschiedslied )  9.03
 
 
 
 
 
 

Label-Homepage: Superstar-Recordings
 

Hörproben/Mp3-Demos: 

             demnächst.... oder zwei Drittel des Albums inklusive Interview: RadioEins
 

Printrezensionen: Spex   (Onlinedokument der  Printausgabe )
 

Online-Rezensionen: Ich will Spass.de
                                                              The GothicWorld
                                               Synthipop
                                                              The Diver.Net
                                               Wienweb
                                                              Motorhor
 

Weitere Rezensionen:

Radio:

Einslive:
DAF gehören neben Kraftwerk und Can zu den international einflussreichsten deutschen Bands. Mit "Der Mussolini", "Verschwende deine Jugend" oder "Alle gegen alle" haben sie schon in den frühen 80ern viele Elemente des Techno vorweggenommen. 
Knapp 15 Jahre nach der Trennung haben sich Robert Görl und Gabi Delgado jetzt wieder zusammengefunden und "15 neue DAF Lieder" aufgenommen. Das Duo setzt wie schon damals auf Provo-Texte und elastische, monotone Sequenzen - eben dieser typische, trockene DAF Sound mit sloganhaftem Stakkatogesang. Aber DAF wollen nicht nur provozieren, sondern auch Stellung beziehen: Auf der aktuellen Single "Der Sheriff" - Untertitel: Anti-Amerikanisches Lied - spricht Gabi Delgado klare Worte in Bezug auf den - wie er es nennt - "amerikanischen Kulturimperialismus". So wurde aus der Deutsch Amerikanischen Freundschaft dann doch ein eher gespaltenes Verhältnis zum Namenspaten ... 

Radio Dunkle Welle:
DAF besteht - natürlich einige Zeiten der Pause berücksichtigt - seit 1978. Damals taten sich Robert Görl und Gaby Delgado zusammen und kreierten wenig später ein Projekt, dass richtungsweisend für elektronischen deutschsprachigen Punk war und ist.
Knallharte Beats, nur mit minimalen Melodien versehen und das Aufdringliche stets in den Vordergrund stellend, verband man mit einfach strukturierten, recht kurz gehaltenen und nicht selten provozierenden Texten. Und der Erfolg gab DAF recht.
Nun meldet sich das Duo nach 20 Jahren mit "15 Neue DAF Lieder" eindrucksvoll und vor allem im alten Stil zurück. Wie der Titel schon vermuten lässt, befinden sich eben 15 neue Stücke von Görl und Delgado auf diesem Tonträger und es ist tatsächlich das eingetreten, was wohl niemand so wirklich gedacht hat...es sind richtig geniale DAF-Songs geworden, die nahtlos an die Hits der frühen 80er Jahre anknüpfen und mit diesen problemlos mithalten können.
Bereits mit der ersten Maxi-CD "Der Sheriff" zeigte DAF, dass dieses Projekt auch längere Pausen sehr gut zu verkraften und binnen dieser nichts an Qualität zu verlieren scheint. Es fällt auf, dass die Texte heute etwas mehr Inhalt haben als noch zu den Anfangszeiten des Duos, wobei man dem Wort Inhalt dann doch mit recht viel Vorsicht begegnen muss.
Wie dem auch sei, "15 Neue DAF Lieder" laden zum Tanzen und Abfeiern ein, genauso wie die beiden Herren dies bezweckt haben und ebnen DAF den Weg zurück zu alten Erfolgen... 
 
 
 
 
 

Online-Seiten-Auszüge    ( Kurzrezensionen innerhalb anderer Seiteninhalte )
 

Revelry.free.de ( Frankreich) .zum Konzert innerhalb der Tournee nach dem Album "!5 neue DAF-Lieder"

 Le 15/04/03 @ La Loco (Paris-F)

C'est avant leur tournée allemande que le duo Deutsch Amerikanische Freundschaft avait décidé de passer par La Locomotive de Paris. Le trépident Gabi Delgado-Lopez et le sémillant Robert Görl étaient donc attendus de pieds fermes par les nombreux fans français venus des quatre coins de l'hexagone (Lille, Lyon, Marseille, Clermont-Ferrand, etc...) et ce, un Mardi soir ! Rien de mieux que le choix du marseillais Millimetric (aka oFXo de Digital Blood, Binarcode) pour ouvrir le bal avec sa techno-body plus qu'efficace. Un groove hallucinant qui aura eu le mérite de faire bouger toute la Loco -chose exceptionnelle en première partie-, sorte d'échauffement avant la déferlante. Petite surprise à la fin du set avec un remix version 2003 d'un des titres electro-dark de Digital Blood que les vieux de la vieille on reprit à tue-tête. Sans nul conteste Millimetric du label MarkXIII (Grenoble) est attendu comme un des prochains acteurs majeurs de la néo-EBM teknoïde à la française. Puis le duo teuton entre en scène, affublé d'un vrai batteur, devant une salle bondée et hyper musclée. L'acclamation de départ aura tôt fait de les motiver à nous jouer tous les tubes auxquels on s'attendaient, exhumés des 80's ("Der Mussolini", "Verschwende Deine Jugend", "Alle Gegen Alle",...) le tout introduit par un "Sato Sato" dantesque ! Les titres du dernier album seront alors plus qu'efficaces sous les coups perdus du public embarqué dans un pogo hooliganesque, véritable défouloir qu'on n'avait vu depuis la trop courte peformance des Dupont en Belgique. Un écran vidéo textuel lui aussi minimaliste, un "Der Sheriff" accéléré, un Gabi survolté comme aux premiers jours, un Robert impassible derrière son vieux Korg MS2000, un batteur exténué... L'ambiance de saccage fut poussée à son paroxysme lors des deux rappels consécutifs (bionikés sur scène pour les traditionnelles pompes, slams improvisés, un Gabi en gourou adulé) même le décalé "Der Rauber und Der Prinz" n'aura su calmé les esprits. On regrettera l'absence des tubes de DAF/DOS mais qu'importe cela demeure le concert du siècle ! Inoubliable ! On pouvait mourrir après avoir vécu ça !    Olivier Camus revelry-free.de 
 

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Mit Klang- und Wortgewalt zurück
MEGA-CD-Tipp vom 02. Mai 2003

Die deutsch-amerikanische Freundschaft ist zurück. Und als hätte es die 22 Jahre seit dem "Mussolini", in dem DAF die New-Wave- und Punk-Gemeinde nach maschinengleich hämmernden Computersound-Gewalten den "Adolf Hitler und Jesus Christus" tanzen ließen, nicht gegeben, fallen die Klang-Minimalisten mit politischen Unkorrektheiten auf: Mit "Der Sheriff" präsentieren DAF das wohl erste antiamerikanische Lied aus deutschen Klangschmieden, das auch offiziell als solches deklariert ist. Robert Görl und Gabi Delgado Lopez übergießen den US-Präsidenten und sein Volk mit beißendem Spott und erinnern daran, dass für sie die RAF-Terroristen Andreas Bader und Ulrike Meinhof Superstars waren. 
Musikalisch ist bei den "15 neuen DAF-Liedern" bis auf einige dem Zeitgeist geschuldete Rhythmus-Erneuerungen alles beim Alten: minimalistische Songs mit je einem Melodie-Fragment und gnadenlos die Boxen sprengende Electronic-Beats. Jub
                                                                                                                                                         Interregnum-Music.de

Bobtorture.de

Knapp zwanzig Jahre nach der letzten DAF-Platte erscheint im Zuge des NDW-Revivals (ich sag den Namen des Buches nicht, nein, ich tu’s nicht) eine neue Platte von DAF, die sich damals aufgelöst hatten, weil sie sich nur noch selbst wiederholten. Genau das tun sie auf dieser Platte mit Auszeichnung. Alte Instrumente, Nostalgiedesign und die Sequencerbeats, die von unzähligen Tekknoheinzen nie so hart und fett hingerotzt wurden, wie auf den drei essentiellen DAF-Scheiben. Aber trotz aller Nostalgie schmeckt diese Platte fad, abgestanden und aufgewärmt. Warum? Weil gut die Hälfte aus bekannten recycelten Melodien besteht, die wie eine unfähige Coverband von DAF klingt. Das klingt doch nach „El Que“ und das nach „Der Räuber und der Prinz“, oder wenigstens so ähnlich. Das präzise Schlagzeugspiel von Robert Görl fehlt komplett und wurde ersetzt durch synthetische Drumsounds, die einfach nicht denselben Kick geben. Aus den kurzen prägnanten parolenhaften Texten von Gabi Delgado sind vollständige Sätze gewachsen, die genau das nicht treffen, was sie eigentlich treffen sollten: den Punkt. Ellenlange Songs, die den Schluß verpassen, Füllmaterial, halbgares schon mal so ähnlich gehörtes Material und eben der Eindruck „nur“ eine Coverband des Orginals zu hören. Das alles macht „Fünfzehn neue DAF Lieder“ zu einer äußerst überflüssigen Platte, die vielleicht den NDW-Partygänger rundum zufriedenstellen wird. Ich dagegen ärgere mich hier über jeden Euro. Eine DAF-Box mit den remasterten Versionen von „Gold und Liebe“, „DAF“ und „Für Immer“ wäre die bessere Alternative gewesen. (Universal) 

Unicum

Setzt der Sequencer bei den ersten Takten des neuen DAF-Albums ein, wähnt man sich direkt um zwei Jahrzehnte zurückgeworfen. 15 neue DAF-Lieder sind in den Zeiten der 80er-Reminiszenzen doch ein Grund zu feiern. Doch so recht will sich die Stimmung dann doch nicht einstellen. Waren die Text- und Songminiaturen von Robert Görl und Gabi Delgado früher noch kontroverse Szenekracher, wagt sich das dynamische Duo nun zu gewollt auf's vermeintlich dünne Eis. Gibt sich so richtig amerika-kritisch, will als Kind die RAF sehr verehrt haben, ist zudem ganz böse sexistisch. Und lockt mit derlei Attacken eigentlich niemand mehr hinter dem Ofen hervor. Eine Spur zu abgehangen - und damit ganz kurz vor ungenießbar... (Universal) 
 

Back Again

Ach ja, DEUTSCH AMERIKANISCHE FREUNDSCHAFT gehörten zu den weniger kommerziellen Stars der Neuen Deutschen Welle und waren trotzdem sehr erfolgreich. Zudem haben sie grundlegend die Musikrichtung Electronic Body Music mit geprägt. Bei ihrem ersten Comeback Mitte der 80er Jahre („First Step To Heaven“) waren sie eher enttäuschend und auch alle Neben- und Soloprojekte bis hin zu DAF DOS waren weder besonders spannend, noch erfolgreich. Nun ist aber die Zeit gekommen, alte Feindschaften zu begraben und einen weiteren Versuch zu starten. Ich bin guter Dinge, dass Gabi Delgado-Lopez und Robert Görl zumindest einiges an Aufmerksamkeit erregen werden, denn „15 Neue DAF Lieder“ hat alles, was die alten Fans hören wollen und biedert sich kein bisschen an die heutige Jugend an, indem üble Techno-Beats verwendet werden. Im Zuge des angeblichen 80er-Jahre/NDW-Revivals, dem Erfolg von Jürgen Teipel´s „Verschwende Deine Jugend“-Buches und der neuen Fehlfarben-Platte und –Tour dürfte die Aufmerksamkeit der Presse und der Öffentlichkeit sicher sein. Diese Platte ist Nostalgie pur und wird alle diejenigen, die meinen, Musik muss immer neu und innovativ klingen, zu vernichtenden Kritiken verleiten. DAF haben nichts anderes getan, als eine Platte aufzunehmen, die möglichst genauso klingt wie ihre Meisterwerke „Alles Ist Gut“, „Gold Und Liebe“ und „Für Immer“. Das ist den beiden Musikern größtenteils gelungen und fast alle neuen Songs würden auf den alten Platten nicht besonders auffallen. Wie gehabt gibt es relativ monotonen, minimalistischen Electrosound, der sehr rhythmisch und durch Endlosschleifen bestimmt ist. Dazu Texte, die immer noch zwischen politischen Aussagen und sexuellen Themen pendeln und häufig irgendwie „schwitzig“ sind. Tanzbar sind fast alle Songs sowieso. Dass diese Platte ohne Zweifel absolut „retro“ ist, kann man der Band nicht vorwerfen, denn genau das soll sie mit Sicherheit auch sein. Wenn dabei neben der Befriedigung der alten (immer noch zahlreichen) Fans auch noch ein paar €uro abfallen, ist das völlig in Ordnung. Besonders interessant wird es, wenn die Texte politisch sind, so bei „Der Sheriff“, das gleich als „Anti-amerikanisches Lied“ untertitelt ist. Punktgenauer kann man in Zeiten  kurz vor dem dritten Golf-Krieg  wohl nicht mit einer Platte auf den Markt kommen. In „Kinderzimmer“ wird die Faszination (wertungsfrei gemeint) der RAF-Terroristen in den 70ern thematisiert. Hier lautet die Erläuterung auf dem Cover „Heldenlied“ und so hat jeder einzelne Song eine Erklärung dabei, um was für eine Art von Song es sich handelt („Romantisches Lied“, „Tanzlied“, „Kriegslied“, „Liebeslied“ etc.). So wird jeder pseudo-intellektuellen Interpretation gleich der Wind aus den Segeln genommen, denn auch, wenn manche Leute es gerne tun, so kann man in die Texte von DAF wenig mehr hinein interpretieren, als was sie wörtlich aussagen. Genau das ist es, was die Gruppe immer ausgemacht hat und das ist auch gut so. Um das Nostalgie-Gefühl zu komplettieren, ist auch die Covergestaltung an die alten Platten angelehnt, fehlen eigentlich nur die englischen Übersetzungen der heutzutage längeren Texte. Nein, auch wenn diese Platte absolut nichts Neues bietet, so ist sie doch absolut klasse und wird vielen „älteren“ Leuten die eine oder andere Freudenträne ins Auge treiben. DAF zeigen, dass es heute nicht nur miese 80er-Pop-Techno-Coverversionen geben muss und dass sie ihren Epigonen immer noch um Lichtjahre voraus sind. Jeder, der diese Platte nieder macht, weil sie so klingt, wie vor 20 Jahren, hat einfach nicht verstanden, dass das gerade der Sinn von ihr ist. Und genau deshalb erscheint sie auch jetzt noch in der NDW-Rubrik. (A.P.)
 
 
 
 

Keil-Frank.de   Interview zum Album
 

Die Band wurde zunächst 1978 in Düsseldorf als Quintett gegründet und schrumpfte sich in der Folgezeit dank musikalischer Neuorientierung zum Duo. Das Kreativ-Paar Gabi Delgado Lopez und Robert Görl setzte fortan auf minimalistischen Elektronik-Beats mit deutschen Texten und so avancierten DAF mit diesem Novum zu einem der Aushängeschilder der sogenannten Neuen Deutschen Welle Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre. Zwischen 1979 und 1982 brachten sie es auf sechs LP-Veröffentlichungen, die u.a. klassische Single-Hits wie "Der Mussolini" (...Beweg Deine Hüften, geh in die Knie und tanz den Mussolini. Und jetzt den Adolf Hitler. Und jetzt den Kommunismus. Klatsch in die Hände!...) enthielten. Die Fans liebten sie dafür, die Medien rückten sie oft zu Unrecht in die rechte Ecke und DAF wehrten sich erfolgreich dagegen. Und nach Bands wie den Bösen Onkelz und Rammstein ist diese Diskussion heute, angesichts des Comebacks eher nichtig. Zur neuen CD "Fünfzehn Neue DAF-Lieder" nutzte der plärrer die Gelegenheit zum Gespräch mit Robert Görl. 

plärrer: Vor 25 Jahren als elektronische Punk-Band ins Leben gerufen, kam 1982 das für viele überraschende Ende der Band, trotz internationaler Erfolge. Aber es war nie eine offizielle Trennung, oder? 

Robert Görl: Für uns hatten wir den Höhepunkt der Band erreicht, das DAF-Bild war fertig und da wolten wir nicht mehr weiter reinkritzeln. Es war aber eine gemeinsame Entscheidung, freundschaftlich. Trotz unserer Solo-Aktivitäten blieb der Kontakt bestehen, wir haben uns gesehen, telefoniert. Und hatten so ab dem Jahr 2000 wieder Lust gemeinsam Musik zu machen. 

plärrer: Blieb es dabei bei den gewohnten Kompetenzen und war es schwierig ein Label für die neuen,alten DAF zu begeistern? 

Robert Görl: Ja. Gabi ist wieder für Gesang und Texte zuständig, ich für Schlagzeug, Elektronik und Kompositionen. Dabei kommt mir eine klassische Konservatoriums-Ausbildung aus der Zeit vor 1978 immer noch zugute. Was die Labelsuche anging hatten wir zwar Kontakte über unsere Soloarbeit (House, Techno, DJ-Auftritte), aber es war nicht ganz so einfach. Es gab einige Angebote, die meisten platzten (11.09.2001) und dann landeten wir mit Superstar Recordings (Heimat elektronischer Musik) via Universal vertrieben, doch einen Treffer, der beide Seiten voll zufriedenstellt. 

plärrer: Habt Ihr auf älteres Material zurückggriffen oder wirklich 15 neue Titel eingespielt.? 

Robert Görl: Alle Songs sind definitiv neu und zwischen Sommer und Herbst 2002 entstanden. Gabi hat zu meiner Musik getextet, das war nicht immer ganz einfach, denn soll der Song am Ende gut sein, gibt es auch vorher Diskussionen. Aber jeder hatte zu den ersten Studioterminen 3-4 ausgearbeitete Ideen mitgebracht, was den Einstieg in die Produktion sehr erleichterte. Das wir weiterhin auf Deutsch singen würden war klar. Auf einen Produzenten haben wir bewußt verzichtet, wir wollten unsere Soundvorstellungen unverfälscht umsetzen und über die technischen Möglichkeiten dazu verfügen wir. Aber eine Zusammenarbeit mit VNV Nation gab es doch. 

plärrer: Das Album ist recht unterschiedlich ausgefallen, die 80er Wurzeln bleiben deutlich, die erste Single "Der Sheriff" widmet sich der ´Deutsch Amerikanischen´ Krise. Habt Ihr eine hohe Erwartungshaltung ans Comeback? 

Robert Görl: Wir wollten wieder Hörgewohnheiten aufbrechen und das ist uns gut gelungen. Wir haben es uns, den Fans und Medien nie leicht gemacht und das ist auch wichtig. Wir sind überzeugte Außenseiter, nehmen kein Blatt vor den Mund ("Kinderzimmer"-RAF-Thematik, "Rock Hoch"-Sexlied) und freuen uns jetzt auf die kommenden Reaktionen zu unserer Musik, die Hörgewohnheiten aufbricht. Thematisch ist alles vertreten, von Liebe bis zu Hass. Und natürlich werden wir auch auf Tour gehen, ab April sind wir zunächst in Deutschland unterwegs. Und für die Bühnen- und Lichtshow sind uns schon eine ganze Menge Specials eingefallen. 

plärrer: Das NDW-Revival ist im vollen Gange, viele der alten Bands kommen wieder auf Tournee und veröffentlichen sogar neue Alben. Kunst oder Kommerz? Und haben DAF noch Kontakt zu ehemaligen Mistreitern aus der damaligen Zeit? 

Robert Görl: Um ehrlich zu sein stand bei uns der künstlerische Aspekt beim Comeback ganz oben. Wir haben ja auch als Solokünstler unseren Lebensunterhalt verdient und hätten es daher nicht machen müssen. Gelegentlich treffe ich den ein oder anderen Musiker aus den 80er Jahren, aber es ist immer zufällig. Wir fühlten uns damals schon nicht besonders dieser Szene zugehörig, waren eigenständig. Und so soll es auch in Zukunft bleiben, es geht einfach darum unsere Lebenserfahrungen der letzten Jahre musikalisch umzusetzen. 

plärrer: Danke für das aufschlussreiche Interview und viel Erfolg mit "15 neue DAF-Lieder"! 

Frank Keil 
 

Einige Forenbeiträge:

Gesellschaftsinseln
1, JohnX
ja, schade daß Robert nicht mehr richtig Schlagzeug spielen kann, wie 1980 - und sehr schade auch, daß Gabi zuviel singt... warum haben die beiden überhaupt eine neue Platte aufgenommen? - "Das letzte Lied ist endlos lang, Herrn Gabi ist vor 20 Jahren die ganze DAF Berühmtheit zu sehr in den Kopf gestiegen, die Texte hören sich so an, als ob sie alle in 5 Minuten entstanden sind" usw... Was wollt Ihr eigentlich??? - Übt bitte mal POSITIVE KRITIK an einem Werk, das von genau DEN LEUTEN gemacht wurde, deren früheren Individualismus Ihr hinterher trauert. - 15 neue DAF Lieder sind nichts als 15 neue DAF Lieder, und das ist gut. Und ein Algorithmus ist ein BALL!
 

2,Douglas 
Ich kann mich der Kritik nur anschließen. Wenn ich für das Konzert in Berlin hätte bezahlen müssen, hätte ich mich geärgert.
Gute Performance, doch leider ohne jeglichen zeitlichen Bezug. Die neue Platte ist ein versuchter Abklatsch, alte Erfolge in neue 
Zeiten zu transformieren und leider total unnötig.DAF waren für mich mystische Helden, da ich damals zu jung war, irgendwas 
mitzubekommen (Bj. 1972). Leider haben sie sich selbst demontiert!

3, Muffgruffel
Na und? Ist doch egal! Mir gefällt's trotzdem. Hat den ernsthaft jemand die Neuerfindung der Musik von den beiden erwartet?
 

Einheitschritt.de

http://www.einheitsschritt.de/l_daf_15neue.html

http://www.einheitsschritt.de/duell_daf_sheriff.html
 

DJHorn.de  zur Single

Seit längerem ist die neue MCD der DEUTSCH AMERIKANISCHEN FREUNDSCHAFT, kurz DAF, angekündigt. Nun liegt sie in meinem CD PLAYER. Nichts hat sich seit damals Anfang der 80er geändert. Der monotone Gesang von Gabi Delgado Lopez fügt sich hervorragend in die minimalistisch arrangierte Musik (...die sich leicht technoid anhört) von Robert Görl ein. Melodiebögen sind DAF seit jeher unbekannt. "Der Sheriff" thematisiert den derzeitigen Amerika / Terror Konflikt. Überspitzt in seinen Texten prangert Gabi Delgado Lopez das amerikanische Handeln an (...bei einer DEUTSCH AMERIKANISCHEN FREUNDSCHAFT darf das auch mal ohne Konsequenzen so sein). "Der Sheriff" ist in vier Versionen auf dieser MCD vertreten. Die Radio- und die Original Version unterscheiden sich außer der Spiellänge nicht großartig voneinander. Die C90 Version, die VNV NATION hier abliefern, bleibt erstaunlicherweise ebenso monoton wie die Versionen von DAF selbst; ist man doch gewohnt, dass VNV NATION aus jedem Stück noch irgendwo eine Melodie hervorzaubern. Mit der Club Version von "Der Sheriff" kehrt dann auch der typische analoge DAF Sound von früher zurück. Mit "Sex", dem fünften Stück, fällt man dann entgültig in den rohen Sound aus vergangenen Tagen. Fazit: Wer DAF in den 80ern schon mochte, wird diese MCD lieben. 

Marco
 

Der Briefträger erwirkte bei mir einen neuen spontanen Feiertag, als er diese MCD in meinen Schlitz schob [*g*]; ok, DAF/DOS gab es ja auch noch, aber natürlich ist ein neues Release in alter Formation etwas ganz Besonderes. Fast mit ein wenig Furcht ob einer evtl. bevorstehenden Enttäuschung hörte ich mir "Der Sheriff - Anti-amerikanisches Lied" direkt mehrfach an - meine Befürchtung zerplatze zum Glück bereits bei den ersten Klängen wie eine Seifenblase. Die Soundstruktur ist zwischen den alten DAF-Sachen und o.g. DAF/DOS anzusiedeln, zwar leicht der heutigen Zeit angepaßt, aber durchaus noch im alten Stil. Vor allem beim Gesang von Gabi Delgado Lopez bleibt alles beim alten, die minimalistischen Wortfetzen in ihrer unnachahmlichen Art und Weise erzeugen bei alten Freaks ein gutes Gefühl in Magen und Ohr. Besonders, wenn man direkt mal zur passenden Zeit den Weltpolizisten USA und seinen lustigen Präsidenten Bush Junior in die Schranken verweist. Stilistisch gilt dies ebenso für "Sex", dem Bonustrack, der noch eine Schippe draufsetzt und mit mehr als typischen DAF-Vokabeln spielt.
Für mich sind beim Titeltrack nur die "Radio"- und "Original"-Version von Bedeutung, da der C90-Mix des VNV NATION-Heroen Ronan Harris wie so oft mal wieder zu sehr den eigenen Stil wiedergibt, und neben dem nun beherrschenden VNV-Baßlauf die alte Struktur und vor allem auch den Gesang zu sehr in´s Hintertreffen drängt. Klar, wer VNV mag, wird den Track sicher auch mögen. Zu diesen Menschen gehöre ich zwar auch, aber dann schmeiß ich doch lieber eigene Kompositionen in meinen Player, als diese auf Biegen und Brechen angeeigneten. 
In Freude darf man den neuen Longplayer "15 neue DAF-Lieder" erwarten, der im Februar [24.02.03] veröffentlich werden soll. Zuvor gibt es am 30.01.03 noch ein exklusives Vorabkonzert in der Kölner Live-Music-Hall! Karten sichern!

H-Punkte: 5,5 [Notenskala 1-6]

DJHorn
 
 
 
 
 
 

 

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