Kölner Stadtrevue, 05.12.2003

Ökonomisiere Deine Altersweisheit       DAF
Die DEUTSCH AMERIKANISCHE FREUNDSCHAFT begeht ihr insgesamt drittes Comeback, ein paar Monate nach dem zweiten der Fehlfarben. Fünfzehn neue DAF-Texteinheiten. 

Eins: FRÜHER

Unter den frühen deutschen New-Wave-Bands, die aus der Düsseldorfer Ursuppe, der Stammklientel des Ratinger Hofes und dessen Hauscombo Mittagspause, hervorgegangen sind, nehmen DAF eine Sonderstellung ein: besonders reduziert, besonders elektronisch, besonders kurzhaarig, besonders ambivalent, besonders kokett, besonders entfremdet, besonders exzessiv, besonders integrativ, besonders oberflächenorientiert, besonders projektionstauglich, besonders »kontrovers«, besonders repetitiv. Recht bald (nach zwei Avant-Wave-lärmigen Alben inkl. ihre immer noch beste Platte »Die Kleinen und die Bösen«, einem Schrumpfungsprozess auf den Kern Delgado-Görl, diversen London-Aufenthalten und allerlei Abenteuern) auch besonders erfolgreich, von Industrial-Underground bis Dieter Thomas Heck. DAF hatten das Format, aus der NDW-Kommerzialisierung von 1981/82 Kapital zu schlagen, ohne an Profil und Eigenheit zu verlieren. 

Zwei: Heute I 

Das neue Album heißt »Fünfzehn neue DAF Lieder« und klingt wie eine minimalistisch-aufgedonnerte Mischung aus verschiedenen Elektronik-Spielarten der 80er (DAF-Sequenzen), 90er (Bleeps & Klonks, gelegentlich Breakbeats, etwas Trance) und 00er (DAF-Sequenzen). 

Drei: Heute II 

Gabriel Delgado-Lopez und Robert Görl sind entgegen anderslautenden Gerüchten weder arrogant und wortkarg, noch stumpf oder kokett-stumpf. Vielleicht waren sie das früher mal, heute aber sind sie ausgesprochen freundliche Menschen und gesprächige, offene Interviewpartner. Immer noch gerne »provokativ«, aber jetzt mit der Möglichkeit argumentativen Zugangs. Görl ist seit einigen Jahren Buddhist. Beide sehen für Mitte 40 bemerkenswert jung aus. 

Vier: Was zwischen Früher und Heute passierte 

Ich bin bestimmt nicht der erste, der fragt, wie es zu Eurer Reunion kam, und ob es was mit »Verschwende Deine Jugend« (dem vor einem guten Jahr veröffentlichten, aus Interviews zusammengeschnittenen, nach einem DAF-Stück benannten Buch von Jürgen Teipel, das das New-Wave-Revival in Deutschland noch zusätzlich ankurbelte) zu tun hat. 

Görl: Genau, eine der meistgestellten Fragen. Ob das jetzt im Zusammenhang mit dieser Welle ist. Ist es aber eigentlich wirklich nicht. Gabi und ich haben uns schon vor der Jahrtausendwende getroffen und beschlossen, dass wir was machen wollen. Zu der Zeit wussten wir noch gar nicht, dass jetzt auch z.B. Fehlfarben wieder was machen. Es war wirklich komplett unabhängig von diesem ganzen Revival, dass wir uns auch wieder getroffen und ausgetauscht haben. Gabi hat mich mal in München besucht, und ich ihn in Berlin. 

Hattet Ihr zwischenzeitlich keinen Kontakt? 

Görl: Nur telefonisch. In Kontakt sind wir geblieben, auch wenn er manchmal ein bißchen rarer war. 
Delgado: Das kam aus einem persönlichen Wunsch heraus. Wir haben uns immer öfter besucht, dann eben auch angefangen, Musik und Texte auszutauschen. Und dann war es ganz klar: Okay, wir machen wieder was zusammen, und wenn wir was machen, dann machen wir auch auf jeden Fall DAF zusammen. Und keine ... Ragga-Platte, hahahaha. Man könnte ja vieles machen, ne? 
Görl: Genau, wir wollten eine DAF-Platte machen, auch wieder so ein bißchen einen roten Faden herstellen zu damals. Nicht uns selbst kopieren, sondern einfach nur das Gute von damals rübertransportieren, aber unter Berücksichtigung der technischen Neuerungen. 
Delgado: Wir sind keine Nostalgiker, wir wollten einfach diese Energie von DAF wiederbeleben. Das ist auch ein ganz persönliches Ding zwischen mir und Robert; die einfache Formel ist ja: Robert + Gabi = DAF. 

Zumindest ab dem dritten Album. 

Delgado: Zumindest ab der dritten Platte. Aber in gewisser Weise auch schon vorher, muss ich sagen. Weil wir die Originalidee hatten. 
Görl: In gewisser Weise ab dem ersten Moment, ab dem Ratinger Hof. 
Delgado: Ab dieser Nacht, wo wir dann beschlossen haben, was zusammen zu machen. 

Fünf: Design & Technik 

Delgado: Wir wollten textlich genauso wie in der Musik das Beste aus beiden Welten, aus der analogen und der modernen digitalen Welt. Man kann sagen, dass Robert eigentlich für die Musik zuständig ist, und ich für die Texte. Wir entwickeln das dann aber beide zusammen und beobachten uns gegenseitig bei der Entwicklung, beeinflussen uns und tauschen uns aus. Die Texte und zumindest der Synthieanteil der Musik, Sequenzer und so, das entsteht immer als erstes. Die Original-Sätze plus der Original-Sequenzer-Sound. Ich bin ein echter Stand-Up-Poet, ich gehe in die Kabine und singe dann los und schreibe später erst auf, was ich gesagt habe, und wundere mich dann sogar. Natürlich wird da noch dran gefeilt und korrigiert, aber im Prinzip steht nach der ersten Aufnahme der Text. Und genauso, kann man sagen, macht Robert das mit den Synthesizern, er schraubt auch so lange herum, bis die Sequenz dann steht, und die wird dann auch live aufgenommen, also nicht irgendwie zerschnipselt. 

Ihr arbeitet also in erster Linie mit analogen Synthies? 

Görl: Ja, mit der Software arbeiten wir eigentlich nur noch im Arrangement und im Mix, da involvieren wir dann Plug-Ins und Software-Synths. 
Delgado: Aber die Synthies und Vocals arrangieren sich meistens selbst. Es gibt bei der Aufnahme meistens eine Live-Synthie-Fahrt und eine Live-Vocal-Fahrt. Das ist der Motor und die Richtung. Oder auch: Motor und Navigationssystem. Bremsen, Karosserie und Lenkung, das ist alles dann Geschmackssache, dafür musst Du einfach wissen: Brauchst Du ein schnelles Auto, um schnell nach Paris zu fliegen, oder einen Traktor, der ganz viele Tonnen ziehen kann. 

Je nach Inhalt bzw. Text, meinst Du. 

Delgado: Ja genau, je nach Richtung. Und im Beat-Bereich und im Effekt-Bereich wird das dann natürlich ganz normal arrangiert, da werden auch sehr viele Plug-Ins und Designer-Effekte benutzt. 

Designer-Effekte? 

Görl: Ja, das sind ganz neue Plug-Ins. 
Delgado: Die werden so genannt, so wie Designer-Drogen. Das nennt sich deswegen »Designer-Sound« oder auch »Designer-Droge«, weil die eben designt werden. Aus schon existierenden Drogen oder Parts von Effekten wird ein Sound dann eben speziell designt, ein Cocktail gemacht, und das ist dann eben das Design, und deswegen sagt man »Designer-Droge« oder »Designer-Sound«. 
Görl: Designer-Drogen sind ja auch Cocktails. 
Delgado: Da nimmt man das Molekül von dort und dieses Molekül von dort. 

Heute schon welche zu Dir genommen? 

Delgado: Nee, nur Soundeffekte habe ich schon zu mir genommen, hähä. Designer-Effekte sind quasi MDMA für die Ohren. 

Robert, die neuen DAF-Tracks erinnern mich soundästhetisch stark an Deine Techno-Platten auf Disko B aus den späten 90ern, z.B. »Sexdrops« und »Final Metal Pralinès«, nur dass Gabi dazu singt. Und es ist viel EBM-Pathos beigemischt; das ist ein Aspekt, mit dem ich nicht so klarkomme. 

Görl: Ja, aber so ist auch DAF ein bißchen. Meine Solosachen empfinde ich schon anders als diese DAF-Sequenzen. DAF hat ein bißchen mehr Volumen und »Deepness«. 
Delgado: Ich finde die Produktion radikal anders, speziell im Beat-Bereich. Den Vergleich haben wir heute das erste Mal gehört. Andererseits: Robert + Gabi = DAF, das ist schon so, da ist es ja logisch, wenn da eine Ähnlichkeit besteht. 
Görl: Ja, die Produktion der beiden Görl-Platten, die Du erwähnst, liegt ja noch nicht so lang zurück. 
Delgado: Und früher hat ja Conny Plank DAF produziert. Inzwischen haben wir 17 Jahre andere Sachen produziert, daher haben wir von vornhererin beschlossen, das selbst zu produzieren und hatten ganz klare Visionen, wie das zu klingen hat und was für Geräte wir dafür brauchen. Das Schöne an z.B. »Sexdrops« ist ja dieses radikal Minimalistische, gar nicht vom Strich weg, das hat auch was Tranciges, Meditatives. 

Und bei DAF geht es wieder mehr zum Songhaften? 

Delgado: Nicht zum Songhaften, aber es hat, wie Robert schon sagte, mehr Volumen. Das sind richtige 35-mm-Filme, da geht auch mal ein Kinderzimmer auf für 5 Sekunden. 
Görl: Auf der neuen DAF gibt es viele Details. 

Sechs: Pathos & Diffusion 

Die »offizielle« Pop-Geschichtsschreibung hat sich ja längst darauf geeinigt, dass das Martialische, Pathetische bei Euch immer auch distanziert, ambivalent, gebrochen gemeint war, nicht authenti(zisti)sch. Diese Gebrochenheit habe ich allerdings bei den neuen Stücken nicht mehr gehört. 

Delgado: Nicht? Ich denke, dass die Texte präziser geworden sind, mehr Sätze, zwei Zeilen mehr, wie eine andere Kameratechnik: klarer, schärfer, näher dran. Das andere war diffuser, aber das hat auch eine Geschichte: Damals gab es ja eigentlich nur Udo Lindenberg, der auf Deutsch gesungen hat. Und plötzlich bedeutete ein einziges deutsches Wort, was im Raum stand, schon was. 

Z.B. »Mussolini«. Okay, kein deutsches Wort. 

Delgado: Genau, sondern ein italienisches. Oder z.B. »Gewalt«. Du konntest auf die Bühne gehen und sagen: »Gewalt!«, da haben alle geguckt. Aber es sind 22 Jahre vergangen, deutscher HipHop und alles, und wenn Du jetzt auf die Bühne gehst und sagst »Gewalt!«, dann sagen die: Naja, gucken wir mal, sollen die mal machen. Und deswegen reicht dieses Diffuse nicht mehr, was ja zwischenzeitlich sowohl in der eskapistischen Techno-Kultur wie auch bei Rammstein in gewisser Weise kultiviert wurde, die viel von uns kopiert haben. Dieses Sich-Nicht-Äußern, das haben die auch noch mal gemacht, als allerletzte. Ich denke, das ist wirklich durch. Die Welt hat genug interessante Themen, und was wir jetzt wollen, ist eher Klartext als irgendwelche Mythen in Tüten. Präzise Drehbücher mit guter Kameraführung. Sachen, die uns interessieren, aufzeigen, auch durchaus im aufklärerischen Sinne. Sachen, die nicht im Fernsehen gezeigt werden. Es ist aber immer ein Augenzwinkern drin und ein Humor. Ich mag das Verbissene nicht sehr, ich bin ja auch Andalusier. Ich denke, dass die Platte eben nicht sehr pathetisch ist, sondern viel Humor hat, selbst bei den härtesten Sachen. »Der Sheriff« oder so, das ist schon auch sehr lustig, und alle lachen und freuen sich. 

Sieben: Zielgruppen & Gruppenziele 

Der VNV-Nation-Remix von »Der Sheriff«, den ich übrigens echt scheiße finde, ist klar auf die EBM-Zielgruppe abgestimmt. Gibt es anstatt integrativer Diffusion jetzt für jede Zielgruppe ein Kuchenstück? 

Delgado: Das ist nur eine unserer Zielgruppen, und das ist auch, was mir gefällt: Wir kriegen Respekt aus ganz verschiedenen Szenen. Das ist alles unübersichtlicher, die Szenen werden immer kleiner; mit jeder Neuerfindung verschwindet ja nicht das Alte, sondern es bleibt bestehen, es wird alles nischenhafter. DAF ist ein heißes Feuer; wenn das gut brennen soll, dann brauchst Du viel Holz. Das geht gar nicht, wenn Du Dich nur an eine Szene wendest. Wir kriegen Respekt von Rammstein bis Westbam bis Nitzer Ebb. Das ist wichtig, dass wir unsere Leute, wie wir es schon immer gemacht haben, aus den unterschiedlichen Szenen rekrutieren, die »DAF-Armee«. 1980 hatten wir eine bizarre Mischung aus Teddyboys und Schwulen, Neonazis und Rockern bei unseren Konzerten, und genauso eine bizarre Mischung werden wir heute auch haben. Es wird nicht so sein, dass nur Globalisierungsgegner bei DAF-Konzerten sind, sondern Globalisierungsgegner und Grufties, Babypunks und Technos. Ich schätze, dass selbst die Rocker wieder da sind. 

Acht: Sexleid & Untertitel 

Euer neues Album heißt ja »Fünfzehn neue DAF Lieder«, und jedes Lied hat noch einen Untertitel, der ihm eine Funktion zuschreibt. Ist das ein Spiel mit dem Klischee von Es-allen-recht-Machen? Für jede Rezeptionsfolie was dabei, für jedes Image, was man DAF zuschreiben könnte, ein Lied? 

Görl: Nein, das ist einfach in der Liedertradition. Das ist die Idee des Liedes, die Gabi auch textlich betonen wollte. Deshalb heißt es auch immer »-Lied«. 
Delgado: Nur auf dem Infozettel zur Hörsession stand einmal versehentlich »Leid«: »Rock Hoch - Sexleid«, haha. 

Ja, das fand ich auch amüsant. Könnte auch von Rammstein sein, den peinlichsten Eurer Epigonen. 

Delgado: Ein Lied kann auch einfach nur ein Text sein, nehmen wir mal das Nibelungenlied, das hat mit Musik überhaupt nichts zu tun. »Lied« ist da ganz neutral, kann also auch nur die Musik sein oder nur der Text. Und das ist wirklich neu, dass man da quasi einen zweiten Titel schafft. Dass man das so konsequent durchzieht, das stammt eher aus der Film- und Werbewelt. Z.B. »Fog - Nebel des Grauens«. Und uns stellt man immer solche Fragen: Erklär mir mal, um was es da geht. So, und da steht das jetzt. 
Görl: Z.B.: Das ist ein Ganovenlied - Was meint Ihr denn damit? - Ja, ganz klar, ein Ganovenlied. 
Delgado: Wie es schon immer Räuberlieder gab. Und es gab schon immer Tanzlieder und Liebeslieder und Trinklieder. 

Neun: Jeanny 3 

»Ich hol Dich ab / heut Nacht mein Schatz / und bring Dich weg / auf meine Burg / in mein Versteck / Ich hol Dich weg / Die Welt mein Schatz / wie Du sie kennst / ist nicht sehr schön / und ungerecht« 
(Komm in meine Welt - Liebeslied) 

Zu dem »Liebeslied« hast Du gestern bei der Hörsession auch noch gesagt »Kirmeslied«. Da habe ich mir aufgeschrieben: »Jeanny 3?«. Ist das ein besonders anstößiger Päderastenscherz?

Delgado: Nein. 

Ist Euch das noch gar nicht dazu eingefallen? 

Görl: Nein, den Gedanken hat keiner gehegt. 

Ist aber nachvollziehbar, oder? 

Görl: Ja, wie Du das jetzt sagst, schon. 
Delgado: Aber das war mehr die Versprechung einer Kirmesnacht. Habe ich noch nie gehört, diese Interpretation. 

Ein Kollege von einer anderen Zeitung hat gestern nach der Hörsession das Gleiche gesagt: »Jeanny 3, habe ich mir auch aufgeschrieben.« 

Delgado: Siehst Du, so ist man überrascht, was die Filme manchmal auslösen. Du kannst eine bestimmte Atmosphäre erzeugen, aber die Leute projizieren auch immer. Aber im Prinzip ist dieses Lied sehr schlagerhaft, wie es im Autoscooter oder Kettenkarussell laufen könnte. Aber es ist untypisch, weil es im Schlager immer heißt »die Welt ist schön«. Und da heißt es: »Die Welt ist nicht sehr schön und ungerecht«.

»...und ich hole Dich dahin, wo es schöner ist.« Obwohl es inzwischen auch Schlager gibt, die nicht sagen: die Welt ist schön. Aber die vielleicht immer noch eine schönere Welt versprechen, wie Ihr hier auch. 

Delgado: Genau, richtig. Das ist ein schönes Liebesversprechen für eine laue Kirmesnacht. 

Zehn: Respekt & Disrespekt 

»Zieh den Rock hoch / Ich seh alles / Zieh den Rock hoch / schönes Mädchen / Zeig mir alles / Mädchen Du bist wunderschön / Mädchen ich kann alles sehen« 
(Rock Hoch - Sexlied) 

Dieses Stück »Rock Hoch«... 

Delgado: DAS ist das Päderastenstück! (lacht lang und laut) 

Ist das eine Rolle? Der geifernde, seinen Trieben ausgelieferte Voyeur? Gibt es eine Distanz zu dieser Sprechposition? Man kann das ja auch als sehr »authentisch« und pathetisch verstehen, z.B. in der Gothic-/EBM-Tradition: Huaarrr, ich und meine Trrriebe (schnauf). Wie »soll« es denn gehört werden? 

Görl: Das kann man auch so sehen. Gewisse Sachen lassen wir schon nach wie vor immer noch offen, ganz in unserer Tradition, Leute nicht ganz festzulegen, wie sie es sehen sollen. 
Delgado: Aber ich muss es wirklich sagen: Da steht in Klammern dahinter »Sexlied«, und das meinen wir genau als Sexlied, man kann da sehr schön Sex zu machen. Haha, mal eine ganz andere Funktion. 

Auch mit einer Frau, die man so einigermaßen respektiert? 

Görl: Kann man zu der nicht sagen, sie soll den Rock hochziehen? 

Vielleicht nicht unbedingt in diesem herrischen Duktus: Zieh den Rock hoch, Du geile Sau (schnauf)! 

Delgado: Keine Angst, das ist nur das deutsche Imperativ, das klingt immer hart. Aber ich sage Dir eins: Frauen reagieren auf das deutsche Imperativ. 

Positiv? 

Delgado: Frauen wollen Respekt, aber auch Disrespekt, wie jeder Mensch, denke ich schon. Man kann nicht immer nachfragen, was man macht, haha. Man muss auch mal eine klare Ansage machen. 

Das verkünde ich bei Gelegenheit mal in der Frauenredaktion unserer Zeitung. 

Delgado: Aber die sexuellen Vorlieben von Männern und Frauen haben ja gar nichts mit der gesellschaftlichen Stellung oder Rolle zu tun. 
Görl: Eine Frauenbeauftragte kann ja auch sexuelle Vorlieben haben. 

Wenn man in der Öffentlichkeit spricht und eine dementsprechend unüberschaubare Masse an Leuten zuhört, stellt sich halt mehr als im privaten Rahmen die Frage, wie man mit welchen Themen umgehen sollte. 

Delgado: Genau. Und ich finde, man sollte mit den Sachen sehr frei umgehen und sich um diese ganzen Klischees überhaupt nicht kümmern, ob etwas jetzt schwarz oder weiß oder links oder rechts oder frauenfeindlich oder frauenfreundlich ist. 

Elf: Heckler & Koch 

»Das Kleid von Moschino / die Heckler & Koch / Du warst so süss / als Du schriest / Alle Wichser auf den Boden / Das Geld in die Tasche / Wir haben gefeiert in Luxushotels / Verbrechen das lohnt sich / Verbrechen ist schön / Verbrechen ist sexy / Und den schönsten Sex / gibt es jedesmal / nach einem sexy Überfall« 
(Moschino, Heckler & Koch - Ganovenlied)

Delgado: Meine Lieblings-Frauenrolle ist auf jeden Fall die Bankräuberin. 

Ist das auch so ein RAF-Ding (wie »Kinderzimmer - Heldenlied«) oder eher eine Selbststilisierung, von wegen: Wir haben wilde Zeiten hinter uns und waren auch sexy damals? Eure Geschichte wird ja ungefähr so kolportiert, nur dass Ihr es nicht nötig hattet, Banken auszurauben. 

Delgado: RAF? Nein. Ja richtig, wir kennen die Situation, wenn das Geld fließt. Und bei Gangsters zuhause kann das ganz ähnlich sein. Den besten Sex hat man mit Taschen voller Geld und nach so einer Aufregung - das kann so ein Banküberfall ja sein. Verbotene Sachen können einen sehr erregen. Das kann schon sexy aussehen, eine Frau mit einer Waffe und einem schönen Kostüm. 

Zwölf: Lechts und Rinks 

»Wenn der Sheriff reiten geht / reiten alle mit / ... / Der Sheriff ist ein frommer Mann / Er kennt die Bibel / Ab und wann killt er einen Eierdieb / und alle machen mit« 
(Der Sheriff - Anti-amerikanisches Lied) 

»Ulrike Meinhof war für mich / als Kind ein echter Superstar« 
(Kinderzimmer - Heldenlied) 

»Wir züchten uns Soldaten / für die große Schlacht / Die Leichen kann man braten / Der Präsident wird satt und dick / Wir brauchen viel mehr Geld / für die erste Welt« 
(Der Präsident - Erste Welt Lied) 

Habt ihr neuerdings ein Bedürfnis, Euch links bzw. altlinks zu positionieren? 

Görl: Nicht unbedingt links Position einnehmen, sondern nach wie vor einfach nur draufdrücken auf heiße Sachen, auf gewisse Polit-Tabus, auf Gewaltherrschaft, Gewaltmonopole. 

Aber das sind doch keine Tabus. Auf dem Spiegel-Cover war Bush als Rambo karrikiert, und seine »Cowboymentalität« ist längst sprichwörtlich. 

Görl: Ja, es gibt aber genauso viele Leute, allein auch in Deutschland, die es genau anders sehen. Die behaupten, die Amis seien auf der richtigen Linie, und die Deutschen sähen das jetzt falsch. Diese Meinung, das sage ich Dir jetzt voraus, wird sogar überhand nehmen. 

Ich habe ein Problem mit Anti-Amerikanisus, wenn er so allgemein ist, dass man z.B. darüber vergisst, dass »die Deutschen«, wenn man schon von »Völkern« und ihrer Geschichte reden will, im direkten Vergleich die größeren Verbrecher sind bzw. sich mehr den Ideen der Aufklärung versperrt haben. 

Delgado: Ja, daran sieht man, dass der Antiimperialismus bzw. Anti-Amerikanismus nicht nur eine linke Klientel hat. 

Genau, man kann ihn auch (Kultur-)nationalistisch aufladen, von wegen »amerikanischer Schund, der uns aufgezwungen wird«. 

Delgado: Aber man kann es auch ganz frei davon sehen und sagen: Der Sheriff ist ein Mensch, der sein Gewaltmonopol dazu ausnutzt, anderen Menschen seine Sicht der Welt oder des Lebens aufzuzwingen. 

Dann müsste es Anti-Sheriff- oder besser noch Anti-autoritärer-Charakter-Lied heißen. 

Delgado: Nee, Anti-Sheriff-Lied. Nur ist für uns der Amerikaner der Sheriff, das muss man einfach mal so sagen. Wenn es ein Symbol für Terror, Vergewaltigung, Mord und Folter gibt, dann ist es die Flagge der USA, und nicht das Al-Quaida-Emblem. Um einfach mal zu polarisieren. Man soll ja nicht den Horror gegen den Horror rechnen, aber trotzdem möchte ich einfach nur mal Hiroshima und Vietnam anführen, die Ausbeutung der dritten Welt, ganz Lateinamerika verhungert, etc, etc. Und die haben die Macht und benutzen sie, um andere Leute so zu zwingen, wie die wollen, damit ihre Sachen in anderer Leute Fernsehen laufen. Die arbeiten mit nachrichtendienstlichen, wirtschaftlichen, militärischen Methoden, mit plumper Gewalt, mit Folter, etc. Und das muss mal gesagt werden, weil das auch immer mehr Leute satt haben und wir auch immer gegen den anglo-amerikanischen Kulturimperialismus gekämpft haben und speziell in der Kulturlandschaft, speziell im Filmbusiness ganz horrormäßig eine Dominanz einer Kultur vorherrscht, die viele Leute gar nicht wollen, die aber aufgezwungen wird. 

An dem Punkt mit dem »Kulturimperialismus« muss ich einhaken. Stell Dir vor, es ist 1945 in Deutschland, und die nächsten 58 Jahre findet kein »anglo-amerikanischer Kulturimperialismus« statt. Dann gäbe es nicht nur keinen deutschen Punk und New Wave. 

Delgado: Wenn, wenn, wenn... 

Was Du sagst, klingt für meinen Geschmack zu Kultur-nationalistisch, und wenn das der Gegenpol zum »anglo-amerikanischen Kulturimperialismus« ist, bin ich froh um alles, was hier ‘rübergeschwappt ist. 

Delgado: Nee, Du hast mich ja auch nicht ausreden lassen. Es geht uns wirklich nicht darum, dass jetzt nur noch deutsche Musik und deutsches Fernsehen läuft. Wir wollen die ganze Vielfalt der Welt mitkriegen. Ich will einen japanischen Film sehen, einen indischen, einen südamerikanischen Film, einen nordamerikanischen auch, und einen schwedischen und einen russischen. Ich möchte diese Amerika-zentrierte Sicht der Welt nicht sehen, wenn ich meinen Fernseher anschalte, und ich möchte sie nicht sehen, wenn ich auf die Straße gehe. Das reicht einem langsam. Natürlich gibt es da auch ganz wunderbare Menschen, ich habe ganz viele amerikanische Freunde, im übrigen viele, die jetzt wegziehen, weil es so restriktiv geworden ist. Wenn man was Kritisches macht, z.B. zum Islam, kriegt man in New York keine Ausstellung. Ganz viele meiner Künstlerfreunde gehen jetzt nach London oder Paris, um da frei Theater zu machen und zu malen, weil das in den USA nicht mehr geht. Der eine Typ, ein sehr berühmter Maler, ich habe gerade den Namen vergessen, der hat eine schwarze Madonna gemalt. Das war ein Skandal. Der Typ ist fast aufgehängt worden. Der musste weg aus dem angeblich so liberalen New York, so prüde und so schlimm sind die USA. Das ist wie eine Ausblutung, dass die Intellektuellen und Künstler und Kreativen das Land verlassen, weil sie da nicht mehr kritisch tätig sein können. Und jeden Tag läuft da wie in Nazi-Deutschland die Flagge, und alle machen »Sieg Heil«, jeden Morgen auf die Flagge. Das muss aufhören. Diese Dominanz, genau wie in Mono-Kulturen. Ich will nicht, dass alle Leute das Gleiche essen. Ich finde es toll, wenn ich in ein anders Land fahre, und da gibt es eine andere Kultur und ein anderes Essen und andere Fernsehprogramme. Ich will nicht überall nur zu MC Donald’s gehen oder irgendein Tütensuppenessen kriegen. Es ist gemein, die Kinder schon mit Nestle-Produkten süchtig zu machen, damit das auch klappt. Das meine ich mit Imperialismus: Es ist egal, in welchem Bereich Du guckst, die Amerikaner machen, was sie wollen, und nur zu ihren eigenen Interessen. Und dieser Krieg, da geht es um geopolitischen Raum, da geht es um Öl, und das weiß auch jeder. Aber ich denke nicht, dass, nur, weil das viele wissen, es falsch ist, da etwas zu sagen. Das wäre ja ganz komisch. Zumal, wie Robert schon sagte, die CIA schon genug Desinformation und Geld reinpumpen wird, um die Meinungen zu drehen in Deutschland. (Zur Promoterin, die die Hotelbar betritt:) Eine große Coca Cola mit Eis bitte! 

Dreizehn: Klassentreffen 

Habt Ihr noch Kontakt zu irgendwelchen der Ratinger-Hof-Leute? 

Beide: Nee, überhaupt nicht.

Ohne jeden bösen Willen? 

Delgado: Ja, ohne jeden bösen Willen. 
Görl: Das hat sich in alle Richtungen verstreut. 
Delgado: Du musst bedenken: Ich habe nie in Düsseldorf gelebt. Ich habe mal im Ruhrgebiet gelebt und in Wuppertal und war dann eben oft in Düsseldorf, war mal drei Jahre lang häufiger im Ratinger Hof an den Wochenenden, und danach bin ich nach London gezogen (mit DAF), danach in die Schweiz. Ich bin auch nie nach Düsseldorf oder in die Gegend zurückgekommen. Ich kenne die alle nicht, weiß nicht die Telefonnumern von denen. Wir hatten nur in dieser kurzen, knappen Zeit miteinander zu tun. 
Görl: Vor Kurzem haben sie mal so ein Klassentreffen organisiert, diese Ausstellung »Zurück zum Beton«. 
Delgado: Ja, Robert hat das lustigerweise »Klassentreffen« genannt. 
Görl: Da waren wir z.B. auch nicht. Die wollten auch, dass wir alle kommen. 
Delgado: Wir hatten keinen Bock, wir sind nicht solche Nostalgiker. Ich hatte auch noch nie Sex mit einer Ex-Freundin. 

Du hast Dich ja in »Verschwende Deine Jugend« ähnlich geäußert. 

Delgado: Ja, und das ist auch gar nicht böse gemeint. Soll ich jetzt einen Detektiv beauftragen, die Telefonnummer von Peter Hein herauszufinden? Was soll ich dem sagen, den Typ kannte ich mal vor 20 Jahren. Ich habe vielleicht 30 Wochenenden mit dem verbracht, ein Kumpel halt. Ich sehe noch nicht mal sein Gesicht, wenn ich an den denke, weiß gar nicht mehr, wie der aussieht. Aber nichts gegen den! Ich kenn ja sein Werk und alles. 

Vierzehn: Verschwende die Gelegenheit, Deine Jugend angemessen dokumentieren zu lassen 

Seid Ihr zufrieden damit, wie in »Verschwende Deine Jugend« die Szene dargestellt wurde, welche Ausschnitte gewählt wurden, fandet Ihr das stimmig? 

Görl: Ich fand es okay, Gabi nicht so. 
Delgado: Ich fand das überhaupt nicht gut. Ich fand es als erstes überhaupt nicht korrekt von Jürgen Dingsbums da, dass er mich nie informiert hat, ob er z.B. das denn so nennen darf. 
Görl:Er hat ja Gabi nicht gesagt, dass er überhaupt ein Buch machen will. 
Delgado: Nee, hat er mir nicht gesagt. Ich dachte, das wäre irgendein pickliger Student. Der hat mich auf dem Handy angerufen, auf der Fahrt nach Belgien. Wir saßen im Auto, fuhren zu diesem Eurorock-Festival, und er hat gesagt: Toll, dass ich dich endlich endlich mal erreiche, aber es ist so teuer, kannst Du das nicht übernehmen? Und immer, wenn er auflegen wollte, weil er so knausrig war - der kam mir vor wie so ein knausriger Schwabe - habe ich von irgendeiner neuen Sensation erzählt: »Wusstest Du, dass ich mal auf den Strich gegangen bin?« Totale Lügen! Einfach so! Und dann habe ich immer gesehen, wie ihm die Kinnlade ‘runtergefallen ist, und alle im Auto haben gelacht, dass er wieder nicht aufgelegt hat. 

Ach, das stimmt alles gar nicht? Kommt ziemlich glamourös ‘rüber im Buch: Stricherpunks, die ihre Kunden anschließend verprügeln, wilde Zeiten und so. 

Delgado: Ja klar, ich wähle meine Lügen wie der CIA ganz bewusst aus. Die ersten 20 Minuten waren Wahrheit, und die letzten 20 Minuten habe ich ihm immer, wenn er auflegen wollte, einen neuen Bären aufgebunden, damit er nicht auflegt. Und um ihn zu Ärgern. 

Die Kunden zu verprügeln wäre ja auch ziemlich geschäftsschädigend. 

Delgado: Nein, das stimmt schon. In jeder Lüge ist eine Wahrheit. Und früher gab es einen Menschen, der hieß Ramon. Das war einer der ersten Punks, die es überhaupt gab, der wohnte in Köln-Mülheim, und der war ein Stricher. Und ich habe eigentlich die Ramon-Geschichte erzählt. Es war auch nur ein Film für mich. Jedesmal, wenn Teipel auflegen wollte, hammwer gesagt: Komm, bis der völlig ruiniert ist. Um die anderen im Auto zu unterhalten, weil das noch eine Stunde dauerte bis Belgien. Hätte ich gewusst, dass das wirklich gedruckt wird - ich habe ja in der Zwischenzeit mit hundert Leuten Interviews geführt, die angeblich zu Büchern werden sollten - dann hätte ich das, wie ich das immer mache, autorisieren wollen. Wie sich das gehört. Ich bin nie gefragt worden, und das Interview ist mir nie vorgelegt worden. 
Görl: Bei einem Buch kann man das schon verlangen. 
Delgado: Dass der Typ so fair ist, Dich anzurufen und zu sagen: Ich schick Dir jetzt das Manuskript, ob Du damit einverstanden bist. Ich möchte gerne seine Aufzeichnungen hören, das war über Handy und so eine schlechte Linie, und manchmal benutze ich (im Buch) Worte, die ich nicht benutze. Das sagen auch alle, die mich kennen. Der eine sagt »Scheiße« der andere sagt »Kacke«, und an solchen Sachen merkst Du manchmal, könnten das Deine Worte sein, oder eher nicht. Aber ich bin nicht der Mensch, der die Polizei holt. 

Ich kann zwar nicht beurteilen, wer da jetzt Recht hat, aber ich muss sagen, dass zumindest Deine Äußerungen über die Vergangenheit und Dein Verhältnis dazu, über Dein Interesse an den anderen aus der Szene im Buch wesentlich härter, kälter und weniger nachvollziehbar ‘rüberkamen als jetzt im direkten Interview. 

Delgado: Ja, und zwar auch durch die Schnitte im Text: Lies mal meinen Text hintereinander, das liest sich auch schon anders. Und dann merkst Du auch, wo es vom Seriösen ins Alberne abdriftet, da merkst Du genau, wo ich genervt war. Und Teipel hat es dann so geschnitten: Da sagt der eine: »Ich war verliebt, und es war ein schöner Tag.«, und dann nimmt Teipel: »Ich war verliebt. Und alle waren NACKT im Club.« Das zweite hat aber dann jemand anders gesagt. So hat er alles geschnitten, wie er es haben wollte. Und er hat eine ganz komische, zu konfrontative Sicht der Kultur innerhalb der Leute gezeichnet, so sind die Leute bei Weitem nicht miteinander umgegangen. 

Fünfzehn: Gewalt & Subkultur 

Ich finde es auch aus heutiger Sicht schwer nachzuvollziehen, wie viel damals (angeblich) geprügelt wurde. Das gibt es ja in (linken) Subkulturen so eigentlich schon lange nicht mehr. 

Görl: Aber das mit dem Prügeln stimmt schon, so ist es nicht. 
Delgado: Ja, das stimmt alles. Die Subkultur war schon gewalttätiger, die »SZENE«. Heute in der Szene prügelt man sich nicht. Die Szene, die im »besten Club der Stadt« ist. Aber Du wirst lachen, solche Sachen wie »Fight Club« und die echten Fight Clubs und die Local-Area-Network-Parties, damit kommt das alles wieder. Es gibt wieder solche Auf-die-Fresse-hau-Szenen. Es gibt Crews, die das als Sport betreiben. 

Okay, aber vielleicht etwas kanalisierter, kontrollierter, verabredeter. Bei Euch war das ja oft wohl eher unfreiwillig. 

Görl: Ja, es war sehr roh. 
Delgado: Richtig. Aber trotzdem kann man sagen, dass der Trend auch wieder mehr zur Gewalt als Popmittel geht. Ob in Werbung oder Kunst oder Musik. Man muss das globaler sehen. Z.B. »Pulp Fiction«: ironisierte Gewalt, das gilt in der Popkultur als »cool«. Das feiert auch der HipHop ab. Dabei ergibt sich das Problem, richtig gewalttätigen Leuten beizukommen, wenn die später darauf stolz sein können, dass sie im Knast waren, wie die Hools oder die HipHopper. Um Gold zu machen, musst Du einen erschossen haben. 

Najaaa... 

Delgado: Du weißt ja, ich mach gerne Witze. 

Interview: Konrad Feuerstein

Dieser Artikel erschien in der Printausgabe der "Köln Stadtrevue" und ist auf deren Online-Archiv 
zu lesen unter http://www.stadtrevue.de/index_archiv.php3?tid=384&bid=4


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